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Eurystheus trug nun dem Helden aus, die der Artemis
(Diana) geweihte Hindin lebendig zu fangen. Sie hatte
eherne Füße und goldene Hörner und lief so schnell, daß kaum
ein Pfeil sie einholte. Ein ganzes Jahr verfolgte sie der
Göttersohn, bis sie ermüdet niedersank. Da nahm er sie auf
seinen Arm und kehrte heim.
Das vierte Mal schickte ihn Eurystheus nach einem Eber,
der am Berge Erymanthos große Verheerungen angerichtet
hatte. Diesen Eber faßte er bei den Ohren und Hinterbeinen,
trug ihn lebendig auf der Schulter nach Mycenä und setzte
ihn vor den erschrockenen König nieder.
Darauf ward ihm befohlen, nach Elis zum König Au-
gias zu gehen und dessen Rinderstall zu reinigen. Dieser
Stall hatte bisher dreitausend Rinder beherbergt, war aber
nicht mehr Zu gebrauchen, weil der Dünger die Thüren ver-
sperrte. Diese Aufgabe zu lösen, schien mehrere Jahre zu
fordern. Aber Herakles grub zwei Flüsse, den Alpheos und
Peneos, ab und leitete sie in den Stall. So spülten die
Fluchen den Unrath an einem Tage weg.
Nun gab ihm Eurystheus auf, die stymphalischen Vögel
zu vertilgen. Es waren ungeheure Raubvögel mit ehernen
Flügeln und Schnäbeln, die schaarenweise um den See Stym-
phalis in Arkadien schwärmten, Menschen und Vieh mit sich
in die Luft nahmen und auf den Felsen verzehrten. Herakles
scheuchte sie mit einer großen Klapper aus dem Walde, der
sie verbarg, und tödtete sie alle mit Keulenwürfen.
Um diese Zeit setzte ein wilder Stier ganz Kreta in
Schrecken. Minos der Jüngere, der damals die Insel be-
herrschte, hatte ihn vom Meergotte Poseidon zum Geschenk
erhalten. Als er aber nachher dem Meerbeherrscher zu opfern
versäumte, machte dieser den Stier wüthend, daß er auf der
Insel umherrannte und viel Unheil anrichtete. Als Eury-
stheus davon Kunde erhielt, sandte er den Herakles nach Kreta,
daß er ihm den Stier bringe. Dieser bemächtigte sich des
Thieres lebendig und brachte cs nach Mycenä: aber Eurystheus
ließ die Bestie wieder los und nun verheerte sie die Gegenden.
In Thracien regierte damals Diomedes, dessen Rosse
durch ihre Größe und Stärke weit und breit berühmt waren.
Sie waren aber so stark, weil sie mit Menschenfleisch gefüttert
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Schlacht sogar den Aeneas, den Sohn des Anchises und
der Göttin Venus, einen tapferen Trojaner, in die Flucht
trieb. Ja, als Venus ihren Sohn dem Angriff des Diomedes
entziehen und der Schlacht entrücken wollte, ward die Göttin
selbst von dem Helden an der Hand verwundet. In der-
selben Schlacht brachte Diomedes dem Kriegsgotte selbst eine
Wunde bei.
An diese Helden schlossen sich Jdomeneus von Kreta
mit seinen Waffengefährten Merionos und Philoktetes
an. Letzterer war der Freund des Herakles gewesen und
der Erbe seiner unüberwindlichen Pfeile, ohne die Troja
nicht erobert werden konnte. Einst ward er an einem alten
Altare der Athene von einer giftigen Natter in den Fuß
gebissen, und da die Griechen den üblen Geruch seiner Wunde
und sein Jammergeheul, wodurch er jede heilige Handlung
störte, nicht ertragen konnten, wurde er von Odysseus auf
der Insel Lemnos ausgesetzt. Hier bewohnte der Arme eine
Höhle, nährte sich mit den Vögeln, die seine Pfeile erlegten
und litt unsägliche Qualen. Doch nach neun Jahren sehnten
ffch die Griechen nach dem Besitze der unbesiegbaren Pfeile.
Odysseus holte den Philoktetes aus seiner Verbannung, der
bald geheilt ward und bei der Eroberung Trojas mitwirkte.
Auch den Paris tödtete er durch einen Pseilschuß.
Neben diesen herrlichen Helden erscheint ein gemeiner
Grieche, Thersites, als das Bild der Häßlichkeit an Körper
und Seele. Schon seine Gestalt verkündigte die Gemeinheit
seiner Seele, denn
„Der häßlichste Mann vor Jlios war er gekommen:
Schielend war er und lahm am andern Fuß, und die Schultern
Höckerig, gegen die Brust ihm geengt, und oben erhob sich
Spitz sein Haupt, auf dem Scheitel mit dünnlicher Wolle besäet,
Widerlich war er vor Allen des Peleus Sohn und Odysseus,
Denn die lästert' er stets. —"
Diesem abschreckenden Aeußeren entsprach sein Inneres,
denn er war neidisch und unverschämt und voll dummer
Einfälle. Einst wagte er es sogar den König Agamemnon
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Don seiner Gemahlin scheiden; dieser aber weigerte sich stand-
haft, während Pompejus, an den Sulla dieselbe Forderung
gestellt hatte, den Wunsch des Dictators erfüllte. Durch seine
Weigerung hatte Cäsar den Zorn Sulla's in solchem Grade
gereizt, daß dieser die Aechtung (Proscription) über ihn aus-
sprach. Er verlor das Heirathsgut seiner Frau und sein
väterliches Erbe, mußte Rom verlassen und eine Zeit lang
unter den größten Gefahren umherirren. Fast jede Nacht war
er genöthigt, sich an einem andern Orte zu verbergen, und
hatte unter solchen Umständen um so schwerer zu leiden, da
damals ein Fieber seine Kräfte verzehrte. Als er dennoch zu-
letzt entdeckt wurde, mußte er sich von seinen Ausspürern mit
Dielem Gelde loskaufen. Endlich verzieh ihm Sulla und be-
gnadigte ihn, auf Fürbitten einiger vornehmen Freunde und
besonders der Vestalinnen; dabei sagte er aber die merkwür-
digen Worte: „So nehmt ihn denn hin, aber wisset, daß
dieser Jüngling einst uns zum Verderben gereichen wird: denn
in dem einem Cäsar stecken viele Marius!"
Aber auch nach seiner Begnadigung mag sich Cäsar noch
nicht für ganz sicher gehalten haben, denn bald verließ er
Rom und begab sich nach Rhodus, um sich dort in der Be-
redsamkeit auszubilden. Auf der Reise dahin gerieth er in
die Hände von Seeräubern, die damals noch ihr Unwesen
trieben. Während der vierzig Tage, die er bei ihnen bleiben
mußte, wußte er sich so in Achtung zu setzen, daß er nicht
ihr Gefangener, sondern ihr Herr zu sein schien. Als sie für
seine Auslösung 20 Talente verlangten, sagte er: „Wie? für
einen Mann, wie ich bin, nur 20 Talente? Ihr sollt 50
haben." Während das Geld herbeigeschafft wurde, beschäftigte
sieb Cäsar mit dem Niederschreiben von Reden und Gedichten,
die er oft den Seeräubern vorlas. Wenn sic ihn dann nicht
genug lobten, schalt er sie und drohte ihnen, sie alle noch ein-
mal an's Kreuz schlagen zu lassen. Wenn er schlafen wollte,
verbot er ihnen, Geräusch zu machen, und sie gehorchten.
Auf diese Weise bewies er seine Ueberlegenheit sogar über diese
wilden Menschen. Als er sich ausgelöst hatte, brachte er einige
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Extrahierte Personennamen: Sulla Cäsar Sulla Cäsar Marius Cäsar Cäsar Cäsar
66
schlingen, damit du aus der Ferne die Stimmen der beiden
Sirenen vernehmest; wenn du jedoch deine Freunde bittest, dir
die Bande zu lösen, dann sollen sie dich schnell in noch festere
Bande fesseln. Weiter auf deiner Fahrt erheben sich aus dem
Meere zackige Klippen. Jrrfclsen genannt, zwischen denen weder
Vögel hindurchzufliegen, noch Schiffe durchzufahren vermögen,
ohne von den Felsen zerschmettert zu werden; auf der andern
Seite ragt ein kahler nackter Fels zum Himmel empor, den nie
ein Sterblicher zu besteigen im Stande ist. und wenn er auch
zwanzig Hände und zwanzig Füße bewegte. In dem Felsen
befindet sich eine dunkele Höhle, bei der du dein Schiff vorbei-
lenken wirst. Hier hauset Skylla, ein fürchterliches Scheusal
mit bellender Stimme, wie die eines jungen Hundes; das Un-
geheuer hat zwölf unförmliche Füße, und auf den sechs langge-
schlängelten Hälsen erheben sich eben so viele gräßliche Häupter
mit drei Reihen grimmiger Zähne. Die untere Hälfte des Kör-
pers ist in die Felskluft gesenkt, während die Häupter aus der
Höhle hervorgestreckt. nach Meerhunden und Delphinen umher-
schnappen. Niemals ist ein Schiff ohne Verderben vorbeigefah-
ren; mit jedem Rachen reißt das Ungeheuer einen Mann aus
dem Schiff. Der Skylla gegenüber siehst du einen andern nie-
drigen Felsen, unter dem die C Hary b dis ihr Wesen treibt,
die dreimal täglich das dunkele Meerwasser cinschlürft und drei-
mal cs wieder hervorstrudelt. Mögest du nicht ankommen, wenn
sic das Wasser einschlürft, denn Poseidon selbst würde dich nicht
vom Untergange retten. Rudere du dein Schiff nahe an den
Klippen der Skylla vorbei, denn besser ist es, sechs Genossen,
als alle zugleich zu verlieren.
Von da gelangst du zur Insel Thrinakia, wo die zahl-
reichen Hcerden des Helios, Hornvieh und wollige Schaase, wei-
den. deren Zahl nie abnimmt. Wenn du diese Heerden unver-
letzt erhältst, dann möget ihr, obschon unglücklich, nach Jthaka
kommen; wenn du sic aber verletzest, dann weissage ich dir Ver-
derben sammt deinen Freunden, und wiewohl du auch selbst ent-
rinnst, wirst du doch spät, unglücklich, und von allen Genossen
entblößt Heimkehrer,."
Unter dieser Erzählung erschien die Morgenröthe. Kirke
ging nach ihrem Palaste zurück, und Odysseus eilte zu seinen
Gefährten. Bald saßen sie auf den Ruderbänken, und von
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gebunden. Sie brachten ihn in einen Meierhof im Meffenischen
Gebiete, wo eine Mutter mit ihrer Tochter wohnte; der Vater
war gestorben. Dieser Jungfrau war in der vorhergehenden
Nacht ein Traumgesicht erschienen: Wölfe führten zu ihnen in
den Meierhof einen gefesselten Löwen, der keine Klauen hatte:
sie selbst löste dem Löwen die Fesseln, fand seine Klauen und
gab sie ihm: so wurden im Traume die Wölfe von dem Löwen
zerrissen. Jetzt nun, da die Kreter den Aristomenes hereinsühr-
ten, merkte die Jungfrau, daß das in der Nacht erschienene
Traumgesicht in Erfüllung gehe, und fragte ihre Mutter, wer
das wäre. Als sie seinen Namen erfuhr, faßte sie Muth das
auszuführen. was ihr im Traume befohlen worden war. Sie
schenkte daher den Kretern so viel Wein ein, als sie nur trinken
wollten, und als sie berauscht waren, entwendete sie dem, welcher
am tiefsten schlief, sein Messer und zerschnitt die Fesseln des Aristo-
menes: er aber ergriff das Schwert und tödtete die Kreter. Die
Jungfrau aber gab er, um ibr den Lohn seiner Rettung zu
zahlen, seinem Sohne zur Gemahlin.
Aber im elften Jahre der Belagerung war es vom Schick-
sal bestimmt, daß Eira erobert und die Messenier vertrieben
werden sollten. Als Aristomenes und der Wahrsager Theoklos
nach der Niederlage am Graben nach Delphi kamen und das
Orakel wegen ihrer Rettung befragten, erhielten sie vom Gotte
folgende Antwort:
„Wenn ein Tragos*) trinket der Neda sich schlängelndes Wasser,
Schütz' ich Messene nicht mehr, denn es nahet sich schon das Verderben."
Nach diesem Orakelspruche hüteten die Messenier die Böcke,
daß sie nicht aus der Neda trinken möchten. Doch damals
stand an diesem Flusse ein wilder Feigenbaum, der nicht gerade
in die Höhe gewachsen war, sondern sich zu dem Strome der
Neda hinneigte und das Wasser mit den Spitzen seiner Blatter
berührte. Als dies der Seher Theoklos sah, errieth er, daß in
dem Orakelspruche unter dem Tragos dieser wilde Feigenbaum
zu verstehen sei, und daß nun den Messeniern ihr Schicksal
nahe bevorstehe. Auch dem Aristomenes theilte er seine Ent-
deckung mit.
*) Das Wort Tragos bedeutet einen Ziegenbock und einen wilden
Feigenbaum. Die Neda ist ein Fluß, der viele Krümmungen macht.
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verheerend, bis über die Grenze ihres Landes und lockten die
Feinde, die mit beständiger Noth kämpfend ihnen folgten, in
eine Wüste, von wo sie sich plötzlich nach Westen wandten.
Dareios schickte zu einem ihrer Könige, Jdanthyrsos, Boten und
ließ ihn auffordern, sich entweder zum offenen Kampfe zu stellen,
oder Erde und Wasser als Zeichen der Unterwerfung zu geben.
Der Scythe that kcins von beiden und schickte einen Vogel,
einen Frosch, eine Maus und fünf Pfeile, ohne weitere Antwort.
Dareios deutete diese Zeichen auf Unterwerfung, der Perser Go-
bryas aber erklärte sie so: „Wenn ihr nicht Vögel werdet und
in die Luft flieget, ihr Perser, oder Mäuse und in die Erde
euch verkriechet, oder Frösche und in die Sümpfe springet, so
werdet ihr durch diese Geschosse erlegt werden."
Als bald darauf das ganze Scythenheer zum Vorschein
kam und sich in Schlachtordnung stellte, trat Dareios mit An-
bruch der Nacht den Rückzug an und ließ die Kranken und
Schwachen im Lager zurück. Vor seiner Ankunft am Jster er-
schienen aber die Scythischen Reiter an der Brücke und forderten
die Wächter auf, die Brücke abzubrechen, da ja die sechzig Tage
verflossen wären. Der Athener Miltiades, einer von den
Wächtern der Brücke, ricth, den Scythen zu folgen, damit durch
den Untergang des Reichs die Ioner befreit würden; aber Hi-
stiäos von Milet widersprach und bewies den übrigen, daß
ihre Herrschaft sich auf die des Dareios stütze, und diese also
erhalten werden müsse. So blieb die Brücke stehen, und der
König, ohne auf seinem Rückzug von den Skythen gestört zu
werden, gelangte glücklich mit seinem Heere über den Jster. Von
Thrakien aus reiste er nach Sardes, doch ließ er einen Feld-
herrn zurück, der ihm Thrakien eroberte und den Makedonischen
König zur Unterwerfung zwang.
Dareios belohnte die Treue des Histiäos dadurch, daß er
ihm die Herrschaft Myrkinos am Strymon schenkte, wo jener
sich eine Stadt baute. Bald aber wurde der König aufmerksam
gemacht, daß die neue Gründung des Histiäos seiner eigenen
Herrschaft gefährlich werden könnte, und er berief ihn nach Susa,
wo er ihn unter dem Namen eines Freundes und Rathgebers
bei sich behielt.
Stacke, Griech. Geschichte. 1, A»fl.
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bis sie ermüdet niedersank. Da nahm er sie auf seinen Arm
und kehrte heim.
Das vierte Mal schickte ihn Eurystheus nach einem Eber,
der am Berge Erymanthos große Verheerungen angerichtet hatte.
Diesen Eber faßte er bei den Ohren und Hinterbeinen, trug ihn
lebendig aus der Schulter nach Mycenä und setzte ihn vor den
erschrockenen König nieder.
Darauf ward ihm befohlen, nach Elis zum König Augias
zu gehen und dessen Rinderstall zu reinigen. Dieser Stall hatte
bisher dreitausend Rinder beherbergt, war aber nicht mehr zu
brauchen, weil der Dünger die Thüren versperrte. Diese Auf-
gabe zu lösen, schien mehrere Jahre zu fordern. Aber Herakles
grub zwei Flüsse, den Alpheos und Peneos, ab und leitete sic
in den Stall. So spülten die Fluchen den Unrath an einem
Tage weg.
Run gab ihm Eurystheus aus, die stymphalischen Vögel
zu vertilgen. Es waren ungeheure Raubvögel mit ehernen
Flügeln und Schnäbeln, die schaarenwcise um den See Stym-
phalis in Arkadien schwärmten, Menschen und Vieh mit sich in
die Luft nahmen und auf den Felsen verzehrten. Herakles scheuchte
sie mit einer großen Klapper aus dem Walde, der sie verbarg,
und tödtete sie alle mit Keulenwürfen.
Um diese Zeit setzte ein wilder Stier ganz Kreta in Schrecken.
Minos der Jüngere, der damals die Insel beherrschte, hatte
ihn vom Meergotte Poseidon zum Geschenk erhalten. Als er
aber nachher dem Meerbeherrscher zu opfern versäumte, machte
dieser den Stier wüthend, daß er auf der Insel umherrannte
und viel Unheil anrichtete. Als Eurystheus davon Kunde erhielt,
sandte er den Herakles nach Kreta, daß er ihm den Stier
bringe. Dieser bemächtigte sich des Thieres lebendig und brachte
es nach Mycenä; aber Eurystheus ließ die Bestie wieder los
und nun verheerte sie die Gegenden Attika's.
In Thracicn regierte damals Diomedes, dessen Rosse
durch ihre Größe und Stärke weit und breit berühmt waren.
Sie waren aber so stark, weil sie mit Menschcnfleisch gefüttert
wurden, wozu man Sclaven und Fremdlinge nahm. Deshalb
wagte sich Niemand nach Thracien, aus Furcht, den Pferden
vorgeworfen zu werden. Eurystheus befahl dem Herakles, diese
Pferde zu holen. Der Held zog nach Thracien, tödtete die Führer
1»
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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wieder aufbauen lie, da er bei ihrer Einweihung selbst von dem groartigen Eindrucke berrascht wurde und voll Be-geisterung ausrief: Gelobt sei Gott, ich habe dich berwun-den, Salomo!" Zehntausend Menschen arbeiteten sechs Jahre lang an dieser Kirche, und die Kosten beliefen sich auf sieben Millionen Thaler nach unserem Gelbe. Ungeheuere Kosten verursachten auch die Bauten zum Schutze der Grenzen. Ein Grtel von mehr als achtzig Festungen und Castellen zog sich lngs der Donau von Belgrad bis zum schwarzen Meere hin. Alle diese Bauten erhhten den Glanz von Justinians Regierung, vermehrten aber auch die Abgaben, die ohnehin im griechischen Reiche hoch genug gestiegen waren.
Auch Handel und Gewerbe suchte Justinian zu heben. Das letztere geschah namentlich durch Einfhrung des Seiden-baues. Das Vaterland des Seidenbaues war das stliche Asien, vorzglich China, das lange Zeit im ausschlielichen Besitz dieser reichen Erwerbsquelle blieb. Von China aus kam die Seide durch persische Karawanen in das griechische Reich, wo besonders in Konstantinopel die seidenen Stoffe sehr gesucht waren und unmige Summen dafr aus dem Lande gingen. Justinian aber fhrte mit den Persern un-aufhrlich Krieg, und die persischen Karawanen blieben aus. Da kamen zwei Mnche, die, um Heiden zu bekehren, Persien und Indien durchwandert waren, zum Kaiser Justinian nach Konstantinopel und machten den Kaiser mit dem Geheimnis des Seidenbaues bekannt. Aus des Kaisers Befehl und von ihm reichlich untersttzt, unternahmen die Mnche eine zweite Reise nach Indien, und brachten in hohlen Wanderstben eine Menge Sameneier mit. Diese wurden im nchsten Frh-jhr in Mist ausgebrtet, die jungen Raupen mit Maul-beerblttern gefttert und glcklich Cocons *) gewonnen. Auf diese Art kam der Seidenbau ins Abendland und wurde so-gleich in Griechenland mit dem besten Erfolge betrieben, von wo er sich dann spter nach Sicilien und Italien verbreitete.
*) Cocon nennt man die Puppe der (Seidenraupe oder das aus einem einzigen, gegen 1000 Fu langen Faden bestehende Gehuse, mit welchem sich die Seidenraupe umspinnt und in welchem sie sich zur Puppe umwandelt.
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Belgrad Justinians Asien China China Konstantinopel Persien Indien Konstantinopel Indien Griechenland Sicilien Italien
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Einden in fruchtbare Gefilde verwandeln. Er selbst ging in der Pflege der Landwirtschaft mit dem besten Beispiel voran, indem er auf seinen Krongtern Musterwirtschaften anlegte. Auf seinen Gtern herrschte im kleinen dieselbe Ordnung, welche man im groen in allen Zweigen der Reichsverwaltung bewunderte; der Acker- und Gartenbau wurde dort nach seinen eigenen Anordnung wahrhaft musterhaft betrieben, denn er selbst war ein sehr kundiger Landwirt, und wir besitzen eine von ihm mit ausgezeichneter Sachkenntnis verfate Anweisung, in welcher er in 70 Kapiteln die genauesten Vorschriften erteilt der die Zucht der Haustiere und Bienen, die Bereitung des Weines und Bieres, des Honigs und Wachses, so wie der den Ackerbau, den Obstbau, die Grtnerei und die Fischerei. Er zog auf seinen Gtern 74 Arten von Krutern und Ge-struchen, welche er in jener Anweisung namentlich ausfhrt; man fand dort neben den gewhnlichen Obstarten, als Kirschen, pfeln, Birnen, Pflaumen, auch die feineren, als Pfirsiche, Feigen, Mandeln und Kastanien. Ausgezeichnet war der Vieh-stand, insbesondere die Rind- und Pferdezucht: es wimmelte dort von Schafen, Ziegen, Schweinen, Gnsen, Hhnern und Tauben, auch hielt man als Ziervgel Psauen, Enten und Turteltauben. Die Aufsichtsbeamten muten zu Weihnachten ein genaues Verzeichnis ven dem ganzen Bestnde an Vieh, Getreide, Wein, Honig, Eiern, Wolle ac. einreichen, am Palmsonntag den Geldertrag abliefern und Rechnung ablegen. Wenn Karl seine Gter bereiste, was sehr oft geschah, so war er ganz Landwirt und verga den König und Staatsmann; er nahm alles selbst in Augenschein, ordnete Verbesserungen an, prfte die Bauanschlge und sah die Rechnungen nach, in welche alles bis auss kleinste, selbst jedes verkaufte Ei, eingetragen sein mute.
3. Karls letzte Lebensjahre und Tod.
Karl hatte die Absicht, sein Reich unter seine drei Shne zu verteilen. Auf einer Versammlung von geistlichen und weltlichen Groen zu Dutenhofen (jetzt Thionville in Lothringen) ward bestimmt, da sein ltester Sohn, der krftige und dem
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karls Karl Karl